Sperrgutmärkte – Sperrmüllaktionstage – Zero Waste
Abfall vermeiden – eine Handlungsempfehlung, der wir häufig nicht folgen, weil die Umsetzung unbequem erscheint. Hier einige Termine zum Thema Sperrgut und Sperrmüll und zum Zero Waste-Konzept des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, die zeigen, wie es besser gehen kann.
Sperrgutmärkte am Südstern und auf dem Lausitzer Platz
Samstag, den 17. September von 12.00 bis 17.00 Uhr
Wer noch brauchbaren Hausrat loswerden möchte, gibt ihn ab. Wer etwas davon benötigt, nimmt es mit. Das ist das Konzept der Sperrgutmärkte am Südstern und auf dem Lausitzer Platz, die zweimal jährlich stattfinden. So wird Konsum und Müll vermieden.
Daneben gibt es auch Infostände von Kiez-Einrichtungen: Mit dabei sind das Nachbarschaftshaus Urbanstraße, die WILLMA Freiwilligen Agentur Friedrichshain-Kreuzberg, das Kreuzberger Stadtteilzentrum, das Familien- und Nachbarschaftszentrum Kiezanker 36, die Bürgergenossenschaft Südstern und weitere Initiativen.
Bei vorheriger Anmeldung unter den angegebenen Telefon-Nummern oder vor Ort können wir, je nach Kapazität, einen Transport mit unserem Lastenrad anbieten. Elektrogeräte können aber weder getauscht noch abgenommen werden.
Kontakt Südstern: Kathrin Duffner / Bettina Bofinger Tel. 311 660077, info@die-freiwilligenagentur.de
Kontakt Lausitzer Platz: Petra Wojciechowski, Tel.: 6126666 oder 61627283, stadtteilzentrum@nachbarschaftshaus.de
Sperrmüllaktionstage
Alte Handys, ein kaputter Mixer oder ein aussortiertes Möbelstück – fast jede/r hat zu Hause Sperrmüll herumstehen, der weggebracht werden muss. Da die Entsorgung auf einem der Recyclinghöfe für viele Kreuzberger*innen nicht so einfach ist, stellt die BSR an den Sperrmüllaktionstagen ein Sammelfahrzeug im Kiez zur Verfügung.
Von jeweils 8 bis 12 Uhr ist die BSR im Bezirk vor Ort:
In Kreuzberg:
20. August: Fürbringerstraße 29-30
17. September: Ritterstraße 40-42
In Friedrichshain:
6. August: Gärtnerstraße 5-6
10. September: Koppenstraße 75
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Das Zero Waste-Konzept für den öffentlichen Raum in Friedrichshain-Kreuzberg
Worum geht es?
Angestoßen durch das Bezirksamt wurde bereits 2019 ein Zero Waste Konzept zur Abfallvermeidung und Abfallreduzierung im öffentlichen Raum entwickelt.
Mit konkreten Maßnahmen soll das Müllaufkommen im öffentlichen Raum und in Grünanlagen im Bezirk deutlich reduziert werden. Müll soll, wenn möglich, gar nicht erst entstehen. Um gezielte Lösungen zur Abfallvermeidung zu entwickeln, wurde zunächst die aktuelle Situation auf Basis der vorhandenen Datenlage und ergänzender Recherchen evaluiert. Die unterschiedlichen Aktivitäten von Bürger*innen und Gewerbe sind ausschlaggebend für die Art und Menge der anfallenden Abfälle. Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, wo welche Abfälle entstehen und warum.
Anhand von internationalen und Berliner Best-Practice Beispielen wurden Vermeidungsstrategien, die dafür notwendige Infrastruktur und das Bürger*innenengagement in der Konzeptentwicklung berücksichtigt.
Die Faktenlage im Bezirk
- 290.000 Einwohner*innen (2016)
- 1.500.000 Übernachtungen von Tourist*innen (mind. eine Nacht in 2016)
- 780 Wochenmarkttage (pro Jahr)
- 250+ Angemeldete Veranstaltungen (pro Jahr)
- 462 kg Haushaltsabfall pro Person (2017)
- Alle zwei Stunden könnte aus den weggeworfenen Einwegbechern in Friedrichshain-Kreuzberg einen Turm in Höhe des Berliner Fernsehturms bauen.



Das ist zu tun
Ein Zero Waste-Konzept muss viele unterschiedliche Interessengruppen einbeziehen und zur langfristigen Mitarbeit anregen. Ausgehend vom erhobenen Ist-Zustand im Bezirk und inspiriert von den Best-Practice Beispielen wurden insgesamt 37 Handlungsempfehlungen formuliert, die gemeinsam den nun umzusetzenden Rohentwurf des Konzepts ergeben.

Das ist zu tun…
…im öffentlichen Raum
- Gemeingüter fördern
- Bürger und Gewerbe beteiligen und bilden
- Abfallvermeidung im öffentlichen Raum durch Kommunikation und Information
- Berlinweit langfristig planen

…bei Veranstaltungen und Wochenmärkten
- Neue Infrastruktur schaffen
- Ordnungsrechtlichen Handlungsspielraum nutzen und Genehmigungsprozesse optimieren
- Veranstaltungen durch Kommunikation und Information abfallfrei machen
Ein Ausblick
Die Überlegungen zu diesem Konzept erscheinen schlüssig und nachvollziehbar. Auch die Dringlichkeit einer Veränderung der Müllpolitik im Bezirk ist gegeben. Entscheidend bei der Umsetzung des Müllvermeidungs-Konzepts ist die Beteiligung der Menschen. Sowohl Berlinbesucher*innen als auch Bewohner*innen müssen für die Thematik sensibilisiert werden. Diese Aufgabe, die in alle Bereiche hineinwirkt, kann nur gemeinsam gemeistert werden. Es braucht auch politische Entscheidungen, die Nachhaltigkeit im Konsumverhalten erzwingen und somit das Vermüllungs-Problem eindämmen. Der Verbot der Plastiktüte ist ein tolles Beispiel hierfür.
Quelle:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Zero Wast-Konzept für den öffentlichen Raum, Friedrichshain-Kreuzberg, August-Dezember 2019, mit circular.berlin, bund-berlin.de und grueneliga-berlin.de