Die Bezirksregion Tempelhofer Vorstadt liegt im südlichen Teil von Kreuzberg. Im Norden ist sie begrenzt durch den Landwehrkanal, im Osten durch den Kottbusser Damm und Hermannplatz, im Süden durch die Hasenheide und den Flughafen Tempelhof und im Westen durch die Kreuzberg- und Möckernstraße.
Die Tempelhofer Vorstadt ist die bevölkerungsstärkste Bezirksregion Kreuzbergs mit 65.900 Menschen (Stand 31.12.2018), die auf einer Fläche von ca. 474 Hektar leben. Das Gebiet besteht aus folgenden sechs Planungsräumen: Gleisdreieck/Entwicklungsgebiet, Rathaus Yorckstraße, Viktoriapark, Urbanstraße, Chamissokiez und Graefekiez.
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Stadträumliche Struktur
Die Tempelhofer Vorstadt hat eine hohe urbane Dichte mit überwiegender Wohnbebauung. Die Stadtstruktur des Gebiets weist hauptsächlich Blockrandbebauung mit Seitenflügeln und Hinterhäusern auf, die in der Gründerzeit bzw. den 1920er und 1930er Jahren entstanden sind. Im Planungsraum Gleisdreick ist eine dichte Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie. Die gesamte Bezirksregion weist viele Flächen für das Gemeinwesen auf – vor allem der Viktoriapark und das Gleisdreieck bieten wohnungsnahe öffentliche Grünflächen.
Quartiersmanagement
Das Quartiersmanagement Düttmann-Siedlung ist seit dem 31.12.2020 verstetigt. Anknüpfungspunkte im ehem. QM-Gebiet sind für die Stadtteilkoordination Plus die Trägerrunde Düttmann-Siedlung sowie der offene Dütti-Stammtisch (ehem. Quartiersrat), der auch als Jury für die KiezAktiv-Kasse fungiert.
Geschichtlicher Hintergrund
Das ursprüngliche Tempelhofer Nieder- bzw. Unterland war im Mittelalter im Besitz eines Johanniterordens. Das Gebiet lag ursprünglich außerhalb der Stadtmauer und bestand weitgehend aus Ackerland. Hierhin wurden Landpartien, auch in die vielen Biergärten wie den Tivoli am Kreuzberg, unternommen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Areal durch Kasernen und Truppenübungsplätze genutzt, die eine entsprechende Bebauung für Offiziers- und Beamtenwohnungen sowie Dienstleister nach sich zogen. Der Landkreis war mit seiner überwiegend bürgerlicher Bevölkerung recht wohlhabend. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgte die wachsende Zuwanderung nach Berlin für Wohnungsnot und Barackensiedlungen.
1861 wurde das Gebiet eingemeindet und bildete ab 1920 zusammen mit der südlichen Friedrichstadt und Teilen der Luisenstadt den Bezirk Hallesches Tor bzw. später Kreuzberg. Bis zum Ersten Weltkrieg war der Stadtteil Standort mehrerer Garde-Regimenter. Bedeutende Krankenhäuser, wie das Gertrauden-Hospital und das Krankenhaus Am Urban, entstanden, und am Kreuzberg wurde der Viktoriapark eingerichtet.